Rose

Rose – Rosa damascena P. Miller Tū Jué Qiáng Wēi – 葡萄柚

Geschichte:

Seit mehr als 5000 Jahren vermutlich hat man in China und Persien duftende Rosensorten angebaut.
Eine indische Legende berichtet daß die Götter Brahma, der Schöpfer, und Vishnu, der Beschützer und Bewahrer des Lebens, darüber stritten, welche die schönste Blume sei – Brahma bevorzugte die Lotusblume, Vishnu die Rose. Letztlich hat Brahma aber die Rose gewinnen lassen. Diese Geschichte spricht für eine große Bedeutung der Rose in Indien im Lauf der Jahrhunderte.
Auch Konfuzius (551–479 v. Chr.) schrieb, dass der chinesische Kaiser Rosen sehr schätzte und sie in den königlichen Gärten Chinas anpflanzte.
Rosen wurden in Japan, Kaschmir und im Syrischen Reich angebaut und auch in Persien. Dort war sie so beliebt, dass das persische Wort „gul“ nicht nur „Blume“ bedeutet, sondern auch „Rose“.  Auch im Türkischen steht das Wort „gül“ für Rose.
Von Persien kamen die Damaszener-Rosen über Syrien in die Türkei.
In der Türkei wird seit dem 17. Jahrhundert Rosenöl hergestellt. Die Rose hat im Islam einen hohen Status. Die Legende berichtet die Rose sei aus dem Schweiß des Propheten Muhammad entstanden.
Im Jahr 1710 begann der Rosenanbau dann auch in Bulgarien. Seit 1750 ist die Region zwischen Kazanlak und Karlowo (Museum der Rose) die bedeutendste Anbauregion zur Gewinnung von Rosenöl.
Im antiken Griechenland wurde Rosenöl durch Extraktion mit fetten Ölen (z.B. Olivenöl oder Sesamöl gewonnen.
Erst Avicenna (Ibn Sina lebte um 1000 n.Chr.) erfand ein neues Destillierverfahren mit dem es gelang wertvolle, auch heilwirksame ätherische Öle herzustellen.

Ingesamt gibt etwa 250 Rosenarten und  30 davon werden als duftend beschrieben (G. Mojay).

Heute sind die wichtigsten Anbaugebiete für Damaszener-Rosen:

  • Die Region zwischen Kazanlak und Karlowo (Museum der Rose) in Bulgarien. Das bulgarische Rosenöl ist das kostbarste. Für 1 Liter bulgarisches Rosenöl muss der Käufer mehr als  10.000 Euro bezahlen. Die aktuellen Preise liegen sogar um 40.000 Euro.
  • Die Region zwischen Burdur und Isparta in der südwestlichen Türkei. Hier ist der Preis vielleicht noch etwas günstiger.
  • Die persischen Anbaugebiete liegen in der Gegend von Kaschan, mit dem Rosendorf Qamsar!
    Siehe dazu die Webseite sugar&rose

Gewinnung:

Wasserdampfdestillation der Blüten.
Ca. 3500-5000 kg = 1 kg ÄÖ der Rose.

Die beste Erntezeit ist in den frühen Morgenstunden zwischen 4:00 und 9:00 Uhr, dann ist die Ausbeute an ätherischem Öl am Höchsten.

Die Herstellung von Rosenöl ist nicht einfach:

Herstellung von Rosenöl durch Wasserdampfdestillaton:

Zuerst werden die Rosenblüten in dieses Gefäß (traditionell aus Kupfer) geschüttet und mit Wasser vermengt (Verhältnis 3 oder 4 L Wasser : 1 Kg Rosen). Dann kommt der Siedeprozess, wobei der entstehende Dampf durch ein Rohr abläuft und in einem Kondensator mündet. In diesem Schritt entsteht eine Mischung aus Rosenwasser und Öl, welches nun in einen „Florentiner Kolben“ umgefüllt wird. Zuerst wird nur das oben schwimmende Rosenöl aufgefangen. Das so erhaltene Öl ist sehr konzentriert und macht nur 20 % des Endproduktes aus und ist normalerweise olivgrün. Das „grüne“ Rosenöl aus der 1. Destillation enthält einen hohen Wachsanteil und ist dadurch bei Zimmertemperatur fest.
Danach erfolgt eine erneute Destillierung, die Kohobation, des restlichen Rosenwassers. Hierdurch wird ein Öl gewonnen, welches wiederum ein anderes Geruchsprofil durch neu entstandene, wasserlösliche und aromatische Anteile aufweist.
Bei der Gewinnung von hochwertigem Rosenöl wird der Destillationsprozess  bis zu 7 Mal wiederholt, damit es seinen vollen, typischen Geruch erhält.

Für das uns bekannte Rosenöl (auch “second oil” genannt) wird das Rosenwasser in einem weiteren Produktionsschritt nochmals destilliert. Dann erhält man zu dem„grünem Öl“ noch ein zweites, sogenanntes „gelbes Öl“. Beide Teile zusammen gemischt ergeben das uns bekannte einzigartige Rosenöl.

Zur Erklärung:

Jedes ätherische Öl enthält auch mehr oder weniger wasserlösliche Komponenten. Bei der einfachen Destillation bleibt ein Teil dieser Komponenten in Lösung und kann nicht als ätherisches Öl gewonnen werden. Aus diesem Grunde werden manche Pflanzendestillate kohobiert, d. h. das einmal destillierte Wasser wird dem Prozess erneut hinzugefügt und reichert sich an wasserlöslichen Komponenten an. Erst wenn es mit diesen gesättigt ist, bildet sich schließlich eine separate Schicht komplettierten ätherischen Öls auf dem Hydrolat. Bei der z. B. bei Rosen üblichen Kohobation werden die fettlöslichen Komponenten des ätherischen Öls (Mono- und Sesquiterpene u. a.) vorher in der so genannten Florentiner Vase abgetrennt (das »essential oil« = grünes Öl), die wasserlöslichen Komponenten (Alkohole und Aldehyde) befinden sich gelöst im Destillat (man nennt sie auch »Water oil« = gelbes Öl), welches direkt wieder in den Kessel zurückgeleitet und dort in einem zweiten Destilliervorgang mit den wasserlöslichen Komponenten gesättigt wird –  das sind zum Beispiel die rosenartig duftenden Phenylethylalkohole.

 

Herstellung von Rosenöl durch CO2-Extraktion

Dieses Rosenöl ist rötlich braun.
Die Methode erfolgt bei niedrigeren Temperaturen und ermöglicht es daher, den Duft der Rosen besser zu erhalten, denn bei der Erwärmung in der Wasserdestillation werden einige chemische Elemente des Rosenöls verändert. Hat die Kohlensäure ihre Pflicht erfüllt, verschwindet sie, ohne die geringste Spur von Rückständen im ätherischen Öl zu hinterlassen. Da aber die Ausrüstung teurer ist, ist das so gewonnene Rosenöl teurer.

 

Enfleurage – Rosen-Asolue:

Das ist die älteste also  traditionellste Methode der Gewinnung ätherischer Öle, die sogenannte Enfleurage. Die Herstellung erfolgt in reiner Handarbeit. Bei der Enfleurage werden die Blütenblätter auf mit gereinigtem Schweineschmalz oder Rinderfett bedeckte Glasplatten gestreut. Das Fett nimmt mit der Zeit die Duft- und Wirkstoffe der Pflanze auf. Wenn die Blütenblätter verwelkt sind, werden sie entfernt und es kommen wieder frische darauf.

Dieser Vorgang wird so lange fortgesetzt, bis das Fett keine weiteren Duft- und Wirkstoffe mehr annimmt. Das kann je nach Pflanzenart bis zu mehreren Wochen dauern. Dann muss man das Fett von allen Unreinheiten befreien – und erhält die sogenannte Pomade, Concrète oder Rosenbutter. Diese wird nun durch 24 Stunden dauerndes Schütteln in Alkohol gelöst.
Die so entstandenen „Absolues“ sind sehr hoch konzentriert.

Absolue kann auch mit Hexan-Extraktion der Blüten gewonnen werden.

Chemischer Hauptbestandteil des Rosenblüten-Absolue ist der 2-Phenylethanol (bis 75%).
Bei der Wasserdampfdestillation geht der 2-Phenylethanol infolge seiner guten Wasserlöslichkeit fast vollständig in die wässrige Phase. Durch diesen hohen Gehalt an 2-Phenylethanol ist der Duft des Rosenabolue zarter und blumiger als der des normalen Destillates. Es hat eine eher zähflüssige Konsistenz.

Es wird in der Aromapflege und Kosmetik verwendet.

 
Rosenwasser

Rosenwasser enthält daher sehr viel 2-Phenylethanol.
Aber auch beim Rosen-Hydrolat ist es wieder mehrere Qualitätssstufen.
Aber dafür möchte ich hier gerne mit der Webseite „Duftgenuss“ von Barbara Tausch verlinken, denn die hat das wunderbar erklärt.

Rosenhydrolat – Rosenwasser – das duftende Blütenwasser


Inhaltsstoffe
:

Mehr als 400 Inhaltsstoffe
Monoterpenole 40-70%, Ester 2-6%, aromatische Alkohole 2-3%, Ether (Methyleugenol 2%),   Oxide, aromatische Säuren, Eugenol in Spuren, …

Element:

Feuer / Holz

Eigenschaften:

Duft: blumig, „warm“, „betörend“

TCM:

Süß, leicht adstringierend, befeuchtend, kühlend

Klärt Hitze
Beruhigt den Geist (Shen)
Stärken Yin
Beseitigt Leber-Feuer

Funktion / Indikation:

Yin-Yang – Wirkung
Monoterpenole eher tonisierend.
Ester eher beruhigend.

Antimikrobiell – antiviral, antimykotisch
Hautpflegend, Wundheilung fördernd – Epithelbildung anregend
Eignet sich gut zur Pflege trockener, empfindlicher Haut
Blutdruck regulierend
Entspannend, beruhigend
Die Rose heilt auch seelische Wunden. Es heißt der Rosenduft wirkt tröstend. Aber er hat tatsächlich etwas Umhüllendes, das Wohlgefühl vermittelt.

Um von diesem köstlich Duft stets umhüllt zu sein, wird ganz vielen Parfums der Duft der „Königin der Blumen“ beigefügt. Aber auch die Kosmetikindustrie fügt Salben, Cremen und Lotionen Rosenöl hinzu (oft auch synthetisch) wegen des Duftes, nur zum Teil wegen der wunderbaren Wirkung auf die Haut.

Anwendung:

Eines der wenigen ätherischen Öle die auch pur auf die Haut aufgetragen werden können!

Ich möchte euch nur eine Empfehlung mitgeben, denn inzwischen bietet das Netz ja soviel Anregungen.

Eine Mischung bei „unruhigem, nervösen“ Herz mit raschem Herzschlag, wie es in stressigen Zeiten vorkommen kann, möchte ich Dir aber mitgeben.

5 Tropfen Narde 
3 Tropfen Ylang Yang
5 Tropfen Lavendel (L. angustifol.)
2 Tropfen Rose (R. damsec.)

Auf 30ml Basisöl (Traubenkern, Mandel, Olivenöl, …)

Ev. in einen Roll on gefüllt – zum Auftragen an die Pulsstellen oder bei H7 oder im Halsbereich bzw. unter dem Mastoid (Warzenfortsatz) am Punkt An Mian („ruhiger Schlaf“)

 

Gabi Peham

Dr. Gabi Peham -
Ärztin für Allgemeinmedizin -
Akupunktur, TCM, Phytotherapie, Aromakunde

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Anmelden