Pflanze des Monats April 2022 – Löwenzahn

Pharmazeutisch: Taraxaci Rx et Hb (Wurzel und Kraut)
Wissenschaftlicher Name: Taraxacum sect. Ruderalia

Familie: Astraceae (Korbblütler)
Gattung: Taraxacum (Löwenzahn)

Taraxacum Gabi Peham

Der Löwenzahn ist eine ganz wichtige traditionelle Heilpflanze und Genusspflanze, weshalb er heuer unbedingt in meine Pflanze-Kür musste. Vieles zum Thema Löwenzahn habe ich schon in einem früheren Beitrag erwähnt, deshalb möchte ich hier darauf verweisen und auf einige spezielle Dinge zum Löwenzahn eingehen.

Pflanze:

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Verwendeter Pflanzenteil:

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Der optimale Erntezeitpunkt für den Löwenzahn ist ab April. Es können alle Teile der Pflanze verwendet und verzehrt werden.

Aufbewahrung/Konservierung:

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Inhaltsstoffe:

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Wirkungen:

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Nebenwirkungen:

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Dosierung:

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Löwenzahn und TCM:

Temp: kalt
Geschmack: bitter, etwas süß
Organe: Leber, Gallenblase, Niere, Blase, Magen, Darm

Weiteres siehe hier >> und hier >>

Medizinische Anwendung:

Kommission E: positive Bewertung
ESCOP: positive Bewertung
HMPC: traditionelles Heilmittel

Oft gestellte Fragen zum Löwenzahn (FAQs):


Woher hat der Löwenzahn seinen Namen?

  1. Taraxacum

Sein botanischer Name stammt aus dem Arabischen und weist auf seine Heilwirkung hin: "tarak" und "sahha" stammen aus dem Arabischen und heißen übersetzt so viel wie "pissen lassen". Im Französischen nennt man ihn „piss-en-lit“ was soviel wie "Bettpisser" heißt. Der Löwenzahn wirkt ja harntreibend.

     2.  Löwenzahn:

Den volkstümlichen Namen Löwenzahn erhielt die Pflanze wegen ihrer gezähnten Blätter, die mit viel Fantasie an die Zähne von Löwen erinnern.


Wie pflanzt sich Löwenzahn fort und welchen Boden bevorzugt er?


Die gelben Blüten des Löwenzahns verwandeln sich nach einigen Wochen zu kapselförmigen braunen Samen mit Stiel und feinhaarigen Schirmchen (Achänen), die durch en Wind verbreitet werden, Daher kommt auch die Bezeichnung „Schirmflieger“.
Aus dem Löwenzahn wird die beliebte "Pusteblume". Die Früchte werden dann vom Pflanzenkopf durch den Wind davongetragen und über weite Strecken verbreitet. Was seinen Standort betriff ist der Löwenzahn nicht wählerisch. Ein bisschen Sonne reicht und er gedeiht am Lehmboden oder Rasen genauso wie an der Gehwegkante.


Wann kann ich Löwenzahn anbauen?


Die beste Zeit zur Aussaat im Gewächshaus oder im Inneren sind die Monate März bis Mai. Die schwarzen Samen sollten ca. 1 cm mit Erde bedeckt werden. Die Jungpflänzchen können dann ab Anfang Juni ins Gartenbeet.

Der Löwenzahn ist winterhart und braucht keine besondere Behandlung. Die oberen Pflanzenteile sterben später ab und die Pfahlwurzel bleibt in der Erde und bildet im nächsten Jahr neue Triebe.

Hat man den Löwenzahn einmal im Garten bleibt er. 

Bis vor einiger Zeit hat man den Löwenzahn als lästiges Unkraut gesehen und versuchte ihn durch Ausstechen auszurotten, aber glücklicherweise wird er heute schon viel mehr geachtet und als wertvolles Beikraut und Heilkraut oftmals toleriert, wenn nicht sogar verwendet.


Wann ist die richtige Erntezeit für Löwenzahn (Blüten, Blätter, Wurzeln)?


Die Blätter des Löwenzahns sollten vor der Blüte geerntet werden (am Besten noch wenn sie ganz jung sind), denn sobald der Löwenzahn blüht, bekommen die Blätter einen recht bitteren Geschmack. Die Wurzeln sollten ab Herbst, noch bevor sich die Blätter des Löwenzahns zurückziehen, und bis zur Zeit vor der Blüte - also idealerweise im Frühherbst oder Frühjahr geerntet werden.


Womit kann man Löwenzahn verwechseln und worauf sollte man achten?

Kreuzkraut - Jacobaea vulgaris Gaert.:

Das Kreuzkraut ist die einzige wirklich gefährliche Pflanze in der Liste. Es ist giftig, sieht Löwenzahn eigentlich aber nicht so sehr ähnlich. Ein gutes Unterscheidungsmerkmal ist, dass der Löwenzahn nur eine Blüte pro Pflanze hat, Kreuzkraut dagegen mehrere. Auch die Form und Art der Blüte unterscheidet sich. Sind nur die Blätter sichtbar, sollte man beim sammeln vorsichtig sein.
Die Pflanze ist wegen der enthaltenen leberschädigenden Pyrrolizidinalkaloide giftig und kann bei Rindern und Pferden sogar zum Tod führen.

Kreuzkraut

Wichtige Unterscheidungsmerkmale:

- Löwenzahnähnliche Blätter, aber unregelmäßig/stumpf gezähnt
- Stängelblätter
- Blütenstand aus mehreren Blüten
- Kleinere Blüten als Löwenzahn
- Höherer Wuchs als Löwenzahn

Wiesenbocksbart - Tragopogon pratensis L.:

Auch der Wiesenbocksbart hat mehrere Blüten und sie erinnern eigentlich nur entfernt an Löwenzahn. Die Blätter beider Pflanzen unterscheiden sich vollkommen. Sie sind wechselständigen, bläulich-grün, glattrandig, schmal, spitz zulaufend und halb stängelumfassend. Die Mitte des Blattes durchquert der Länge nach ein weißlicher Streifen.
Wiesenbocksbart ist in allen Teilen essbar.

Wiesenbocksbart

Herbst-Löwenzahn - Leontodon autumnalis L.:

Diese Pflanze heißt auch Milchkraut.
Im Gegensatz zum echten Löwenzahn ist der Blütenstandsschaft des Herbstlöwenzahnes nicht hohl. Die Blütenkörbe enthalten nur Zungenblüten und die äußeren Zungenblüten besitzen auf der Außenseite einen rötlich-braunen Streifen.

Herbst-Löwenzahn

Ferkelkraut - Hypochaeris radicata L.:

Dies ist eine Pflanze, bei der die Unterscheidung zum Löwenzahn eher schwerfällt. Die Blüten  ähneln Löwenzahn-Blüten ziemlich. Es sind aber meist mehrere Blüten pro Pflanze im Gegensatz zum Löwenzahn. Die Blätter in Bodennähe bilden eine Rosette. Sie sind ungeteilt / stumpf grob gezähnt und haben eine borstig behaarte Oberfläche. Für Pferde ist es giftig.

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hypochaeris_radicata_blatt.jpeg

Wiesen-Pippau - Crepis biennis L.:

Im Unterschied zum Löwenzahn hat er Stängelblätter und diese haben abwärts gerichtete Sägezähne, die aber nicht so stark gelappt, tief eingeschnitten und gezähnt sind, wie vom Löwenzahn. Außerdem befinden sich mehrere Blütenkörbchen auf einem Stängel. Die Blütenkörbe enthalten nur Zungenblüten.

Wiesen-Pippau

Ist der weiße Milchsaft des Löwenzahns giftig?


Der weiße Milchsaft, der sich im Stängel und in den Blättern befindet, wird als nur schwach giftig eingestuft. Er enthält den Stoff Taraxacin, der bei übermäßigen Verzehr zu Bauchschmerzen und Übelkeit führen kann.
An der Haut (aber auch auf der Kleidung ) hinterlässt der Saft, bräunliche Flecken, sobald er antrocknet. Fett löst die Farbstoffe!
Selten kommt es zu Juckreiz und Rötung und sehr selten (vor allem nach häufigem Kontakt mit dem Milchsaft) auch zu schweren Hautentzündungen (Kontaktdermatitis) durch ein darin enthaltenes Kontaktallergen (Taraxinsäure-Glucopyranosid, ein Sesquiterpenlakton).

Zubereitungen & Rezepte:

Löwenzahn-Salat
Löwenzahn-Chai
Pusteblume
Löwenzahn Bienenweide

Löwenzahn-Kapern - Zubereitung

Schmecken hervorragend!

Löwenzahn-Honig - Zubereitung

Praktisch, wenn man eine Küchenmaschine zur Verfügung hat - sonst da wird automatisch ständig gerührt und der „Honig“ kann vor sich „hinsimmern“ bis er die nötige Festigkeit erreicht hat.

Löwenzahn-Salat

Dafür gibt es ganz ganz viele Rezepte …
Besonders gut ist er mit Kartoffeln und einem guten Dressing!

Spinat-Löwenzahnsuppe - Rezept

Einmal etwas Anderes …

Löwenzahn-Knödel - Rezept

Löwenzahn-Gemüseknödel von Anita Schweiger …

Frische Löwenzahnwurzel auf Butterbrot

Schon mal versucht?
Wurzeln dünn aufschneiden aufs Butterbrot, etwas salzen … 😋

Löwenzahnwurzel-Chicoree Chai

(Leider weiß ich nicht mehr woher dieses Rezept stammt, aber ist ein Energiespender der besonderen Art)

1/2 Tasse  (125 ml) Wasser
Ein paar dünne Scheiben frischer Ingwer (machts scharf!)
1 Teelöffel grob gemahlene, geröstete Zichorienwurzel und
1 Teelöffel  grob gemahlene, geröstete Löwenzahnwurzel
3-5 schwarze Pfefferkörner
(3-5 grüne Kardamomkapseln)
1 Gewürz-Nelke
Zimtstange (2,5 cm) in Stücke gebrochen
1/2 Tasse  (125 ml) Milch (ev. auch Sojamilch)
1 Esslöffel Honig

Gib Wasser, Ingwer, Löwenzahnwurzel, Zichorienwurzel, Pfefferkörner, Kardamom, Gewürznelke und Zimt in einem Topf. Bringe das Ganze abgedeckt zum Kochen und lass es abgedeckt für 5 Minuten leicht dahinköcheln.
Danach gib die Milch und den Honig dazu und bringe das Ganze nochmals kurz zum Aufkochen, seihe es ab und trinke es noch warm.

Löwenzahn-Tinktur - Zubereitung
Youtube - Sela - Schule für integrale Gesundheit und Aromatherapie
Sehr gut erklärt, wie man Tinkturen allgemein herstellen kann, hier im Besonderen Löwenzahntinktur.

Bezugsquellen-Beispiele für Präparate mit Löwenzahn:


Verschiedene Wurzeln sind in guter Qualität beim Stüberner-Kräutergarten erhältlich

Löwenzahnwurzel-Tinktur gibt es unter anderem bei Auwald

Sowohl Kraut als auch Wurzel kannst Du zum Beispiel in guter Qualität auch bei Sonnentor finden und natürlich bei Dr Kottas und vielen anderen … 

Bücher / Blog-mit Bezug zum Löwenzahn:

Löwenzahn und Löwenkraft, M. Ruoff

Was gibt es noch Wissenswertes zum Löwenzahn?

Aus Löwenzahn könnte man Naturkautschuk produzieren (also „Bio-Gummi“). Der Lieferant dafür wäre der russische Löwenzahn - Taraxacum kok-saghyz

Naturkautschuk aus Löwenzahn - wenn Du Dich dafür interessierst möchte ich Dir gerne folgende Videos empfehlen (Youtube dazu hier  und hier)

"grüne Chemie"

Gabi Peham

Dr. Gabi Peham -
Ärztin für Allgemeinmedizin -
Akupunktur, TCM, Phytotherapie, Aromakunde

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