Heidelbeeren 

Vaccinium myrtillus L.

Familie:

Ericaceae

Gattung:

Vaccinium

Pflanze:

Der Heidelbeer-Strauch ist ein Zwergstrauch. Er wächst stark verzweigt mit aufrechten, kantigen bis schmal geflügelten, grün gefärbten Ästen, die kahl sind. Die Blätter sind eiförmig. Die Blüten wachsen einzeln aus Blattachseln und sind nickend. Die schwarz-blauen, reifen Beerenfrüchte sind blaugrau bereift.

Verwendeter Pflanzenteil:

Früchte: können frisch und getrocknet verwendet werden
Blätter: getrocknet – nur kurzfristig – bei langfristig, höherer Dosierung können Vergiftungen auftreten (!)

Aufbewahrung/Konservierung:

Blätter: im Schatten trocknen und in Papiersäckchen lagern.
Früchte: im Backofen/Dörrapparat bei 50° trocknen

Anbau:

Findet man an halb-schattigen Plätzen in Wäldern und Heiden, auf leicht sauren Böden

Inhaltsstoffe:

Früchte:
Gerbstoffe: Proanthocyanidin- und Catechintyp (bis zu 12%), blau-violette Farbstoffe: Anthocyane wie Delphinidin, Petunidin, Malvidin und Cyanidin; Flavonoide: Quercetinglykoside, Hyperosid, Isoquercitrin, Quercitrin, Astragalin; Triterpene: Ursolsäure; Iridoidglykoside: Asperulosid, Monotropein (nur unreife Früchte); Phenolcarbonsäuren; Vitamine: C und B1 und B2, Pantothensäure, Nicotinamid, Pektine (getrocknete Beeren – Durchfall), Eisen, Kalzium, …

Blätter:
Inhaltsstoffe ähnlich wie Beeren, zusätzlich Chrom, Chinolizidinalkaloide: Myrtin, Epimyrtin, Arbutin und Hydrochinon, typische Inhaltsstoffe bei vielen Ericaceen (wie bei der Bärentraube), fehlen mehr oder weniger.

Wirkungen:

Getrocknete Beeren wirken bei unspezifischen, akuten Durchfallerkrankungen, Anämie, Sehschwäche.  Lokale Therapie leichter Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut ist möglich.

Die Blätter sollen hohe Blutfettspiegel und Diabetes mellitus positiv beeinflußen. Da die Wirksamkeit aber nicht belegt ist, kann eine therapeutische Anwendung von Heidelbeerblätterzubereitungen auf Grund der Risiken nicht vertreten werden.

Nebenwirkungen:

Heidelbeeren werden üblicherweise auch bei Reizung  der Magenschleimhaut gut vertragen, da sie wenig Säure enthalten. Frische Früchte können Durchfall auslösen.

Dosierung:

Frucht: Tagesdosis: 20 bis 30 g Droge

Zubereitung:

Teezubereitung (Infus): 2 EL (ca 20g) getrocknete Heidelbeeren auf 150ml Wasser 10’ kochen, abseihen, 3xtgl 1 Tasse 
Heidelbeerlikör: 1/2kg Heidelbeeren, 1l Wodka, 200g Zucker, Vanillezucker und etwas Zimt, 8 Wochen an einem warmen, dunklen Ort durchziehen lassen, abfiltern und in sterile Flaschen abfüllen
Mundspülung:  1 EL getrocknete Heidelbeeren / 100ml Wasser 10 Minuten kochen, abseihen, mehrmals tgl. gurgeln
Küche: Kuchen, Marmeladen,
Dekoration: der Farbstoff kann zum Stofffärben verwendet werden.

Kommission E: negative Beurteilung (Blätter); positive Beurteilung (getrocknete Heidelbeeren); keine Bearbeitung (frische Heidelbeeren)
ESCOP: keine Bearbeitung (Blätter); positive Beurteilung (getrocknete und frische Heidelbeeren)
HMPC: keine Bearbeitung (Blätter); positive Beurteilung (getrocknete und frische Heidelbeeren)

Sonstiges:

Mehr zum Thema unter:

https://de.wikipedia.org

http://www.awl.ch/heilpflanzen/vaccinium_myrtillus

Gabi Peham

Dr. Gabi Peham -
Ärztin für Allgemeinmedizin -
Akupunktur, TCM, Phytotherapie, Aromakunde

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit markiert.

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Anmelden